Der Unterschied zwischen effektiver Jahreszins und Sollzins

Jeder der einen Kredit abschließen möchte, sollte den Unterschied zwischen effektivem Zins und Sollzins genau kennen. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Merkmale beider Zinssätze:

Was bedeutet bei einem Kredit effektiver Zins

Laut Gesetz ist jedes Kreditinstitut dazu verpflichtet bei einem Kreditangebot nicht nur den Sollzins, sondern auch den effektiven Zins, auch effektiver Jahreszins genannt, mit anzugeben. Der Effektivzins beschreibt die jährlichen Gesamtkosten eines Kredits. Vom sogenannten anfänglichen effektiven Jahreszins spricht man, wenn die Konditionen des Kredits nicht für die gesamte Laufzeit festgelegt sind. In den EU-Verbraucherkreditrichtlinien ist die genaue Berechnung des Effektivzinses festgelegt.

Bei der Berechnung des effektiven Jahreszinses werden, anders als beim Sollzins, die Laufzeit, Zinszahlungs- und Verrechnungstermine sowie weitere Faktoren, die den Preis bestimmen können, zugrunde gelegt. Auf diese Weise kann man mit Hilfe des Effektivzinssatzes Kreditangebote besser vergleichen, als nur über den Sollzinssatz. Die wichtigste Aufgabe der Effektivzinssatzberechnung besteht gerade darin, unterschiedlich gestaltete Kredite vergleichbar zu machen. Achtung: Seit Mai 2014 sind Bearbeitungsgebühren nicht mehr zulässig!




Was bedeutet der Sollzins bei einem Kredit

Der Sollzins, früher auch Normalzins genannt, gibt die Höhe der Verzinsung des Kredites an. Aus dem Sollzins errechnet sich die jeweilige monatliche Darlehensrate für den Kreditnehmer.

Kreditvergleich anhand des effektiven Jahreszinses

Allerdings können mit Hilfe des effektiven Zinses nur Kreditangebote mit gleicher Zinsfestschreibungsdauer verglichen werden. Übrigens sind beim Effektivzins nicht alle Kostenfaktoren enthalten, wie beispielsweise die Kontoführungsgebühren oder eine eventuell abgeschlossene Restschuldversicherung. Daher sollten die Kosten für einen Kredit, die nicht im effektiven Jahreszins enthalten sind, gesondert verglichen werden.
Lassen Sie sich also am besten von dem Kreditinstitut einen Tilgungsplan vor Abschluss des Kreditvertrages erstellen, um die einzelnen Angebote besser miteinander vergleichen zu können.

Was bedeutet Zinsfestschreibungsdauer bei einem Kredit

Wer einen Kredit aufnehmen möchte, hat dabei grundsätzlich die Wahl zwischen einem variablen Zinssatz oder einem fest vereinbarten Zinssatz. Entscheidet man sich für den fest vereinbarten Zinssatz, was immer dann zu empfehlen ist, wenn die Zinsen momentan gerade niedrig liegen und eine Steigerung in naher Zukunft zu erwarten ist und obendrein für den Kreditnehmer ein hohes Maß an Sicherheit bei der Planung bietet, so wird dieser Zinssatz dann für einen bestimmten Zeitraum festgelegt. In diesem Fall spricht man von der so genannten Zinsfestschreibungsdauer. Diese liegt üblicherweise zwischen fünf und bis zu 20 Jahren. Während der Zinsfestschreibungsdauer wird dieser Zinssatz nicht verändert, so daß dieser stets gleich hoch bleibt und der Kreditnehmer seine Zinsbelastung dann entsprechend besser planen kann.